Komplexaugen

Die Komplexaugen der Libellen bestehen aus vielen Tausend wabenartigen Einzelaugen (Ommatidien), jedes von ihnen mit einer eigenen Linse. Die Anzahl der Ommatidien richtet sich nach der Größe und Art der Libelle. Kleinlibellen besitzen ca. 7.000 und Großlibellen bis zu 30.000 Einzelaugen (Ommatidien). Gegenüber dem menschlichen Auge können sie im hellen Licht, Bewegungen rund vier- bis sechsmal schneller erfassen. Die Umgebung erkennen sie jedoch nur als grob gerastertes Mosaik. Die Anordnung der Augen unterscheidet sich in der Art der Libellen. Bei Kleinlibellen (Zygoptera) ist der Abstand der Augen sehr groß und sie sind voneinander getrennt. Bei Großlibellen (Anisoptera) hingegen, treffen sich die Augen fast immer in der Kopfmitte.
Ausnahmen hiervon sind die Flussjungfern (Familie Gomphidae) bei denen die Augen getrennt voneinander sind.

Besonders interessant ist, dass Libellen ihren Kopf vollständig drehen können und somit in alle Richtungen sehen können ohne dabei ihren Körper zu drehen. Wenn man versucht sich einer Libelle zu nähern und dabei hofft, dass man nicht gesehen wird, so ist das nahezu unmöglich. Die Libelle hat Sie schon längst entdeckt. Durch ihr enormes Sehfeld und ihrem starken Sehvermögen, können Libellen andere Libellen auf eine Entfernung von über 20 m wahrnehmen. Die aktiven Einzelaugen (Pseudopupillen) weisen eine dunkle Färbung auf; der so genannte „schwarze Fleck“. Man erkennt daran sofort, ob eine Libelle lebt (oder nicht) und in welche Richtung die Libelle sieht. Dieser „schwarze Fleck“ (Pseudopupillen) entsteht durch eine Gruppe von annähernd parallel angeordneten Einzelaugen (Ommatidien). Würde man sie entlang ihrer optischen Achse betrachten, so stellt man fest, dass sie alles Licht absorbieren. Deshalb erscheint die Stelle schwarz.

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